Das Erstemal Urlaub außerhalb von Florida.
Wir sind nun seit etwas über drei Jahren in Florida sesshaft, außer in der näheren Umgebung, wie Vero Beach haben wir noch keinen Urlaub gemacht.
Gerade zu Beginn einer Auswanderung, hat man kaum Zeit dafür.
Nun war es endlich soweit. Ursprünglich wollten wir nach New Orleans, da die Fahrzeit über das doppelte gewesen wäre, haben wir uns umentschieden und sind nach Savannah Georgia. Eine gute Entscheidung, denn wir waren so begeistert, dass wir nochmal hinfahren werden. So viel Kultur und Geschichte, war echt erfrischend.
Die Fahrt nach Pooler, einem Vorort von Savannah, war mit vier einhalb Stunden, gut zu schaffen.
Was man bei US Autobahnen allerdings bedenken soll, Rastplätze gibt es wenige, die Entfernungen dazwischen sind lang und Parkplätze mit Toiletten gibt es gar nicht. Was man öfter hat, sind Abfahrten, die zu Tankstellen und Schnell Restaurants direkt neben der Autobahn führen. Ich persönlich mag es nicht so gerne, dies ständige runter und wieder rauf auf die Autobahn fahren, passieren dort doch die meisten Unfälle. Also haben wir die Möglichkeiten auf der Autobahn genutzt. Es ist auch immer zu empfehlen wenn man den Staat wechselt, am Welcome Center zu halten , dort bekommt man kostenlos viel Informationsmaterial, Wissenswertes um das ein oder andere vielleicht noch in seine Pläne mit einzubinden.
Unser Hotel war das Microtel in Pooler. Leider direkt an der Autobahnabfahrt gelegen, war die Nachtruhe ziemlich beeinträchtigt. Sehr schade, denn das Bett war sehr bequem. Die Ausstattung war einfach, aber funktionell, allerdings war das Housekeeping unter aller Kanone. Erst als Willi zur Rezeption ging, wurde der riesen Berg Müll im Treppenhaus entfernt.
Beschreibung und Realität gingen weit auseinander. Hätten wir nicht ein Angebot gehabt, beim vollem Preis hätten wir das Hotel gewechselt.
Aber egal, wir waren nur zum Duschen und schlafen dort, also nicht so schlimm. Für den nächsten Trip geht es direkt nach Savannah rein, auch wenn das ein wenig mehr kostet.
Am Sonntag Abend sind wir nach Tybee Island zum Essen gefahren. Das Restaurant The Crab Shake ist so beliebt, daß man viel Zeit mitbringen muss, um dort essen zu können. Das ganze Areal sieht zwar aus wie eine Ansammlung von Bretterbuden, aber dem Charme davon kann man sich allerdings vom ersten Moment an nicht entziehen. Das Essen war mega und auch hier muss ich sagen, immer wieder gerne. Unser Low Country Boil, war ein Teller mit Shrimps zum selber puhlen, geräucherter Wurst, Maiskolben und Kartoffeln. Auch das Dessert war Bombe. Nach dem Essen sind wir dann zurück nach Savannah gefahren, dort haben wir die Riverside vom historischen Teil von Savannah zu Fuß besichtigt und haben schon da bemerkt, wie beeindruckend diese Stadt ist.
Montagmorgen war dann unsere Kombi von Land und Flusskreuzfahrt. Auch die kann ich jedem Besucher empfehlen. Die Bus Tour war sehr informativ, leider hat ein Regenschauer die Fahrt in einem Bus ohne Fenster etwas feucht gestaltet. Gut das wir nicht aus Zucker sind, unser Tour Guide hat uns dann an der Anlegestelle des Schaufelraddampfers raus gelassen, in einer Unterführung, damit wir in Ruhe unsere Schirme aufspannen konnten. Da wir nun eineinhalb Stunden Zeit hatten, holten wir unsere Bootstickets und haben uns ein Restaurant für das Mittagessen in der Nähe gesucht. Uns sprach ein Name an, "Wet Willie" da es Fisch gab, hieß es für uns ok, wird probiert. Ich war dann mal mutig und habe Fried Pickles probiert. Überraschenderweise schmecken Frittierte saure Gurkenscheiben in einer Panade mit frisch gemachter Ranchsauce sehr lecker. Willi hatte ein Gumbo mir verschiedenen Fleischsorten, Reis und Bohnen, auch sehr lecker mit je 4$ ein guter Preis für die Menge. Denn den Hauptgang Fish and Chips nach Savannah Style hätten wir uns sparen können, das war dann definitiv zu viel. Eins von beiden hätte mehr als gereicht.
Nach dem Essen war es Zeit an Board zu gehen. Vor dem Schiff wurden Fotos geschossen und dann hieß es hoch auf Deck drei. Da ich etwas Bedenken hatte, wie ich die Fahrt überstehen würde, war ich etwas angespannt. Ich muss jedoch sagen, ich war echt überrascht, wie gut ich die Fahrt vertragen haben. Es war sehr gemütlich auf dem Boot und die Fahrt war sehr entspannend. Im Anschluss waren wir froh das der Regen aufgehört hatte und wir trockenem Fußes zum Abholpunkt gelangten. Der kleine Bus brachte uns zum Visitor Center zurück, ein ehemaliger Bahnhof. Leider konnten wir das Museum nicht mehr besuchen, weil sie nur noch 30 Minuten geöffnet hatten. Also wurden Postkarten, ein Magnet und eine besondere Marmelade erstanden. Der Eintritt ins Museum kostet 9$, was ich jetzt völlig ok finde. Bei unserem nächsten Besuch steht das mit auf der Todo Liste. Was also tun, wenn weiterer Regen angesagt ist???
Tja wir zwei Verrückten fahren über South Carolina in den oberen Teil von Georgia, nach Augusta. Eine zweistündige Autofahrt durch die Wälder von South Carolina. Auf der Strecke war man meist im Nirvana, ab und an sah man ein paar Häuser, hin und wieder fuhren wir durch kleine Ansammlungen von Häusern. Was wir allerdings an Kirchen gesehen haben, war der Wahnsinn. Wir fragten uns wo die ganzen Menschen herkommen sollen, um diese Flut von Kirchen zu füllen.
Der Einkauf bei Lidl war dann auch sehr erfolgreich und nun bedaure ich es noch mehr das es in Florida keinen gibt. Obwohl die Kassiererin nicht schlecht staunte, als ich ihr sagte von wo wir ganz kommen. Sie meinte es wäre im Gespräch einen Lidl in Jacksonville oben an der Grenze von Florida zu eröffnen. Hoffen wir, das sie recht hat.
Dienstag war der Wetterbericht für Savannah auch nicht berauschend, also schnell geschaut, wie ist das Wetter in Charleston, South Carolina. Da dort trocken angezeigt war, sind wir rüber gefahren und haben uns die McLeod Plantage angeschaut. Wer sich für die Geschichte der Plantagen interessiert, diese ist vom Eintritt her die günstigste mir 20$ pro Person und ist auch bei Hitze gut zu schaffen.
Im Anschluss sind wir nach Hilton Head Island gefahren, um uns das DVC Resort dort anzuschauen. Leider war der Weg umsonst, da wir ohne Reservierung nicht reingelassen wurden. Sehr ärgerlich, was auch eine Beschwerde geben wird. Gott sei Dank lag das Resort eh auf dem Weg zum Hotel, war also Fahrzeit technisch nur ein Umweg von 30 Minuten.
Mittwoch hieß es dann bye bye Savannah Georgia, hello Florida, we are back. Auf dem Heimweg gab es noch einen Zwischenstop in Cassadaga, einem spirituellen Örtchen mit mehr Geistheilern und Handlesern auf einem Fleck als in ganz USA. Im ersten Moment denkt man noch ok, daß ist aber ein ruhiger Ort und wenn man dann auf die Hauptstraße biegt, sieht man überall Schilder. Das einzige Hotel im Ort, wirkt wie aus einer anderen Epoche. Man fühlt sich so total relaxt dort. Das Hotel Restaurant, das Sinatra's ist alleine schone eine Fahrt wert. Eine absolut geniale italienische Küche. Frisch und leicht, alles super abgestimmt. Wer sich eventuell mal auf eine spirituelle Auszeit begeben möchte, sollte sich Cassadaga auf seine Todo Liste schreiben. Von uns aus ist es nur etwas über eine Stunde Fahrt und alleine der Besuch des Sinatra's lohnt schon. Auch hier werden wir nochmal ein Wochenende hinfahren, vielleicht auch um mal im Camp Cassadaga einen Workshop mitzumachen.
Meine Lieben wie ihr seht, haben wir unseren Kurztrip voll ausgenutzt. Nun hat uns der Alltag wieder und Willi nutzt die letzten Tage seines Urlaubs, um im Ohana Zimmer weiter zu kommen. Nächste Woche heißt es dann wieder, auf zur Arbeit.
Ich hoffe euch gefällt der Bericht
Eure Carmen
Wir erkunden die USA,
zu Willi seinem 60zigsten Geburtstag, habe ich ihn mit einem kleinen Roadtrip überrascht.
Da die Jahre nach unserem Hauskauf echt anstrengend waren, durch die ganzen Renovierungsarbeiten, wollte ich ihm und uns eine Auszeit gönnen. Wir beide lieben Geschichte und Kultur, sind an Menschen, Lebensstile,der lokalen Küche und dem Flair anderer Städte interessiert. Es traf sich prima das in der Stadt in der die USA quasi geboren wurde, die Disney 100 Ausstellung stattfand. Also habe ich den Roadtrip hoch nach Philadelphia geplant. Eine Netflix Serie Feed Phil, mit Phil Rosenthal hatte uns neugierig gemacht auf das berühmte Philly Steak und weitere kulinarische Leckereien. Also haben wir die Folge nochmal geschaut und uns fleißig Notizen gemacht wo und was wir probieren wollen.
Der große Tag war da, zum Frühstück gab es noch Geschenke und unser Stammgast Michael wurde verabschiedet, dann ging es auf die Autobahn. Da ja Willi sein Geburtstag war und er diesen im Auto verbringen würde übernahm ich das Fahren bis zum dunkel werden. 10 Std habe ich geschafft, wir hielten nur zum tanken und an den Staatsgrenzen um Magnete zu besorgen von den Staaten die wir durchquerten. Als es dann dunkel wurde übernahm Willi das Fahren. Nun hatten wir gedacht ok wir suchen uns ein Hotelzimmer auf der Strecke kurz vor Philly, Pustekuchen, alles war ausgebucht, weil ein großes Baseball Event lief. Wir landeten auf einem Parkplatz, total übermüdet, namens Cheasapeak House. Also übernachteten wir im Auto, wir waren aber nicht die einzigen die gestrandet waren. Nach ein paar Std unbequemen dösen, war ein starker Kaffee mehr als nötig. Die Raststätte ist sehr zu empfehlen, gute Auswahl an Restaurants, die Restrooms sind sauber und es gibt Souvenirs. Der Magnet war gesichert und schon ging es weiter nach Cherry Hill in New Jersey, wo unser Hotelzimmer lag.
Ohne richtig geschlafen zu haben, mit einem 11 Uhr Termin beim Franklin Institut kamen wir am Days Inn by Windham an. Noch viel zu früh für den check-in erklärten wir unsere Situation und wurden zum Frühstück geschickt. Kurze Zeit später kam die Dame von der Rezeption mit unseren Schlüsselkarten. Schnell das Zimmer bezogen, geduscht und für das Franklin Institut schick gemacht.
Um von New Jersey nach Philadelphia rüber zu kommen gibt es zwei Möglichkeiten, den langen Weg von 1 1/2 Std., oder für fünf Dollar über die Brücke. Der Zeitdruck ließ uns die Fünf Dollar Variante nehmen.
Das Franklin Institut ist ein Erlebnis Museum, das viele Schulklassen besuchen, es zeigt Geschichte, aber auch wie Dinge funktionieren. Man kann vieles ausprobieren, oder durchlaufen. Das Museum macht großen Spaß.
Die Disney 100 Ausstellung war beeindruckend und ich fiel mit meinem Tinkerbell Outfit doch ein wenig auf. Begleitet wurden wir von unserer Adventure Minnie Mouse die ebenfalls für Aufmerksamkeit sorgte.
Doch der Tag wurde wegen Schlafmangel und steigenden Temperaturen anstrengend. Ein spätes Mittagessen im Institut eigenem Restaurant rundet unseren Besuch ab. Zurück zum Hotel ging es wieder über die Brücke nur diesmal ohne Zahlen zu müssen.
Im Hotel wurde nun das Zimmer genauer unter die Lupe genommen und auch hier wieder Bilder auf der Webseite passten nicht zusammen. Auch wo die ganzen vier Sterne Bewertungen herkommen war uns ein Rätsel, denn der Staub auf den Kleiderständer Regalen, lag da doch schon länger. Da man uns das Zimmer "gereinigt " übergeben hatte, frag ich mich heute noch wie blind das Housekeeping Personal war.
Nun ja es sollte für drei Nächte sein, Schwamm drüber.
Viel interessanter war, dass genau gegenüber vom Hotel ein Lidl war. Also schnell in was bequemeres gehüpft und rüber zum Einkaufsparadies. Oh was hab ich wieder zugeschlagen, all die Sachen die es hier nicht gibt.
Die erste Nacht haben wir dann geschlafen wie tote, da uns die Fahrt und Nacht im Auto noch in den Knochen steckten.